Die heutige Sitzung der EZB hat den Kurs für die Zukunft noch einmal unterstrichen: Die Zinsen werden niedrig bleiben – vielleicht sogar noch weiter fallen, wenn gewisse Konjunkturdaten sich nicht wie erhofft entwickeln.
Über den Schaden, der z.B. Fest- und Tagesgeldanlegern dadurch entsteht, haben wir ja bereits hinlänglich berichtet. Aber auch an den Aktienmärkten macht sich eine gewisse Unruhe breit: Immer wieder hören wir, dass die Aktienmärkte doch schon so gut gelaufen und Aktien zur Zeit historisch „teuer“ sind. Grundsätzlich ist diesen Aussagen zuzustimmen – allerdings sollte man hinterfragen, ob das auch in einer Welt ohne Zins so ist. Die Notenbanken machen mit ihrer Nullzinspolitik Aktien in Vergleich zu anderen Anlageformen weiterhin attraktiv und die Geschichte lehrt uns, dass es bereits in der Vergangenheit Phasen gab, in den Aktien trotz hoher Bewertungen weiter gekauft wurden. Dies war übrigens in den 1960/70er Jahren in den USA. Damals hatten Anleger die Sorge, dass die Renditen an den Zinsmärkten nicht ausreichen könnten um die Inflation auszugleichen. Dieses Szenario ist heutzutage Realität! Eine Aktie von CocaCola oder McDonalds war damals übrigens um ein vielfaches höher bewertet als heute.
Aktienmarktkorrekturen – wie in den letzten zwei Wochen – wurden von uns bereits erwartet und sind auch in letzter Instanz gesund. Wir glauben, dass es auch in den nächsten Jahren zu positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten kommen wird – trotz gelegentlicher Rückgänge. Für Aktieninvestoren wird es dann eine große Herausforderung sein, gute Fonds nicht zu früh zu verkaufen. Für einen Großteil der deutschen Anleger ist dies aber ohnehin bedeutungslos, da sie sich bereits mit einem realen Wertverlust auf ihren Sparbüchern {vielleicht auch ohne es zu wissen} abgefunden haben. Dabei bietet doch die jüngste Korrektur der Aktienmärkte und auch die heutige Zinsaussicht der EZB nochmals eine gute Gelegenheit, seine Anlagementalität auf den Prüfstand zu stellen.
Wir sind Ihnen gerne behilflich.
Ihr Marcel Springer
