Aktien sind sicherer als Zinspapiere

Wer fürs Alter vorsorgen will, sollte umdenken. Langfristig bieten Aktien nicht nur mehr Chancen, sondern auch mehr Sicherheit als Staatsanleihen oder Geldmarktpapiere, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.

Geht es um die Altersvorsorge, denken die meisten Anleger defensiv. Das Geld müsse sicher angelegt sein, um in Zukunft zum Lebensunterhalt beitragen zu können. Als „sicher“ gelten bei vielen Sparern immer noch Zinspapiere und Kapitallebensversicherungen. Aktien spielen beim Thema „Alterssparen“ in den Überlegungen in Deutschland immer noch eine zu geringe Rolle.

Dass dies ein kostspieliges und nicht mehr zeitgemäßes Sicherheitsdenken ist, hat Allianz Global Investors in einer aktuellen Studie belegt. Demnach bieten Aktien langfristig nicht nur mehr Chancen, sondern sogar mehr Sicherheit als Staatsanleihen oder Geldmarktpapiere. Die Gesellschaft hat am Beispiel der USA errechnet, dass Aktien in jedem 30-jährigen Anlagezeitraum {seit 1801} stets positive reale Renditen erzielt haben. Im Schnitt betrug der Vermögenszuwachs nach Inflation jährlich 6,94%. Die niedrigste 30-Jahresrendite betrug 2,81% p.a. {im Zeitraum 1903 bis 1933}, die höchste 10,6% p.a. {in der Periode 1857 bis 1887}. In der letzten, durch mehrere Aktiencrashs gekennzeichneten 30-Jahres-Periode seit 1985 erzielten US-Aktien einen realen Vermögenszuwachs von knapp 7,9% p.a.. US-Staatsanleihen erzielten im gleichen Zeitraum eine reale Rendite von jährlich 5,38%.

Überraschend ist die Tatsache, dass US-Staatsanleihen über Zeiträume von 10 und 30 Jahren zum Teil nicht einmal die Inflation ausgleichen konnten, also auch schon in der Vergangenheit durchaus reale Vermögensverluste möglich waren. Definiert der Anleger Sicherheit nicht als Abwesenheit von Kursschwankungen, sondern als Kaufkrafterhalt, das heißt unter Einbeziehung der Inflation, so waren Aktien in der Historie über einen langen Anlagehorizont von 10 Jahren oder mehr sogar sicherer als Anleihen.

Hätten übrigens alle Erwerbstätigen in Deutschland mit einem Aktiensparplan von monatlich 50 Euro über den Zeitraum von 1992 bis Ende 2015 in deutsche Aktien investiert, würde ihr Vermögen heutzutage den Marktwert aller DAX-Unternehmen übersteigen.

Der Erkenntnis, dass es sich auf Dauer lohnt, Risiken einzugehen, stehen in der Praxis allerdings viele „gut gemeinte“ Vorschriften und Regeln gegenüber. Diese leiten Kapital an produktiven und innovativen Bereichen einer Volkswirtschaft vorbei und nehmen der kapitalgedeckten Altersvorsorge die Dynamik aus höherer Rendite und Zinseszins.

Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und weltweit schwächeren Wachstums dürften die Marktrenditen bei festverzinslichen Wertpapieren in den kommenden Jahrzehnten tendenziell unter langfristigen Durchschnittswerten liegen.

Derzeit weist rund die Hälfte der ausstehenden Staatsanleihen der Eurozone eine negative Rendite aus. Mit aktivem Portfoliomanagement und dem bewussten, professionellen Eingehen von Risikopositionen bei Aktien und Rentenpapieren sowie der Beimischung alternativer Renditequellen können Anleger deutlich sinnvoller für das Alter vorsorgen.

Ihr Stansch-Team

 

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