Uneins in der Geldpolitik

Das Protokoll der FED Sitzung, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, gibt nicht so richtig Aufschluss darüber, wie die US-Notenbank in Zukunft weiter verfahren will.

Diskutiert wurde viel. Besonders intensiv über die Ursachen und Perspektiven der Inflation. Grundsätzlich waren sich alle Teilnehmer der Sitzung einig, dass die Teuerungsrate weiter steigen muss – hatten gleichzeitig aber auch Sorge, dass diese auch wieder zurückfallen könnte, wenn die Wirtschaft nicht mehr so stark unterstützt wird. Es zeigt sich einmal mehr, dass die Politik des „billigen Geldes“ kein Selbstläufer ist und die erwünschten Effekte sich auch nicht ohne Weiteres einstellen.

Bisher war die Erwartung, dass die Notenbank im September ankündigen wird, mit dem Abbau ihrer Bilanzsumme zu beginnen, um dann im Dezember die Zinsen weiter zu erhöhen. Nachdem das Protokoll veröffentlicht wurde, gehen einige Experten bereits von einer Verschiebung der nächsten Zinserhöhung Richtung 2018 aus. Grundsätzlich sollten die Aktienkurse von weiterhin niedrigen Zinsen profitieren. Offenbar befürchten aber einige Investoren, dass die Fed ihren eingeschlagenen Weg weitergehen muss und die Zinsen trotz der Unsicherheit weiter erhöht. Deswegen reagierten die Märkte schwankend – wie aus der Vergangenheit bereits bekannt, ohne klare Richtung.

Aber auch die Politik in Washington spielt eine wichtige Rolle. Sollte Donald Trump weiterhin keine wichtige Entscheidung im Kongress durchbringen können, spricht eigentlich alles gegen eine Zinserhöhung. Die Sorge war auch im Protokoll der Notenbanksitzung zu finden. Einige Teilnehmer berichteten, dass die Unsicherheit über den Kurs der Regierungspolitik, einschließlich der Bereiche Steuern, Handel und Gesundheit, tendenziell die Ausgaben der Unternehmen und die Pläne, Mitarbeiter einzustellen, gebremst hätten. Ein paar von ihnen vertraten daher die Meinung, dass die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinserhöhung gesunken sei oder dass diese kleiner als bisher erwartet ausfallen dürfte.

Für uns ist das keine Überraschung, da wir der Überzeugung sind, dass die Notenbanken ohnehin keine großen Zinsschritte nach oben einleiten können. Und selbst wenn die Zinsen wieder steigen, sollten dies die gut aufgestellten Unternehmen ohne Probleme verkraften. Erst wenn die kurzfristigen Zinsen höher als die langfristigen liegen, ist Vorsicht geboten – davon und von einer Überbewertung an den Aktienmärkten sind wir noch weit entfernt.

Herzliche Grüße

Ihr Stansch-Team

 

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