Das Truthahn-Problem

Am Wochenende ist in Deutschland das Erntedankfest. Die amerikanische Variante heißt Thanksgiving und als Hauptspeise wird auch dieses Jahr bei vielen Familien ein Truthahn auf dem Tisch stehen.

Alles schön und gut – nur was hat das Essen der Amerikaner mit den Finanzmärkten zu tun?

Der Truthahn findet von Geburt an jeden Tag einen gut gefüllten Futternapf vor. Die Annahme, dass es auch in Zukunft so sein wird, liegt also irgendwann nah. Bis Thanksgiving kommt und der Napf leer bleibt. Das „Thanksgiving-Risiko“ war dem Truthahn nicht bewusst – er hatte darauf vertraut, dass es immer so weitergehen wird.

Ähnlich ist es an den Kapitalmärkten: Wer glaubt, dass die Notenbanken bis in alle Ewigkeit die Märkte stützen werden, liegt falsch. Eine Anlagestrategie, die das nicht berücksichtigt, ist fragil. Vor 10 Jahren gab es die Finanzkrise, die durch die „Lehman-Zertifikate“ ins Rollen kam. Das theoretische Risiko – dass eine Bank die Zertifikate nicht mehr bedient – war plötzlich real.

In der Folge haben sich viele Anleger zurückgezogen und aus Angst vor einem erneuten Rückgang die Kapitalmärkte weitestgehend gemieden. Um bei unserem Truthahn zu bleiben: Bei dieser „Nichts-darf passieren-Strategie“ wäre es dem Truthahn bewusst, dass Thanksgiving böse Folgen für ihn hätte – er weiß allerdings nicht, wann das große „Fest“ ist. Dies ist auch eine große Herausforderung für Anleger. Aus Sorge vor Rückgängen, wird der Einstieg immer wieder verschoben. So wird zwar die Volatilität gemieden – sehr gute Renditechancen, die es in den letzten 10 Jahren gab, blieben dadurch aber ungenutzt.

Für beide Gruppe gibt es eine einfache Lösung: Eine robuste Anlagestrategie. Niemand kann voraussagen, wann der nächste Crash kommt und es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass ein Konjunkturaufschwung ewig anhält. Deshalb sollten sich Anleger für eine Strategie entscheiden, die beide Seiten berücksichtigt. Das ist anspruchsvoll, da so eine Depotausrichtung in Boom-Phasen auch hinter der Marktrendite liegen kann. Sie trifft aber keine „Ganz-oder gar-nicht-Entscheidung“ und setzt die Chancen und Risiken in ein sinnvolles Verhältnis. Bei entsprechender Anlagequalität bedeuten kurzfristige Rücksetzer deshalb keine nachhaltigen Vermögenseinbußen. Im Gegenteil: Sie

können Einstiegschancen eröffnen. Aber sie verlangt vom Anleger Disziplin und Durchhaltevermögen, wenn die robuste Strategie temporär unter Druck gerät – gerade auch in vermeintlich boomenden Märkten.

Wir wünschen Ihnen ein schönes Erntedankfest!

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

 

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