Unser Rentensystem läuft – aber nicht mehr lange

Das deutsche Rentensystem läuft. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Mercer ist die Rente in Deutschland – relativ gesehen zu anderen Staaten – sicher. Der erste Teil der Untersuchung beschäftigt sich mit dem Status quo. Es gibt aber noch einen zweiten Teil, der das Thema Nachhaltigkeit untersucht. Und hier schneidet Deutschland leider alles andere als gut ab.

 

Rente mit 69

Zeitgleich zu dieser Studie kam seitens der Bundesbank der Vorschlag, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung anzupassen. Stufenweise soll das Alter auf 69 Jahre angehoben werden. In anderen Ländern, in denen die jeweiligen Rentensysteme auch z.B. in Aktien investieren, muss man sich keine Gedanken über einen späteren Renteneitritt machen.

 

Wie kann das System nachhaltiger werden?

Die Empfehlung der Unternehmensberatung Mercer ist, die Betriebliche Altersvorsorge {BAV} attraktiver zu gestalten und zu fördern. Die Bemühungen der Politik waren im Ansatz zu erkennen; Gesetze, wie das Betriebsrentenstärkungsgesetz, sind jedoch wirkungslos geblieben. Unsere Erfahrung zeigt, dass es für viele Unternehmen eine Herausforderung ist, alle rechtlichen Anforderungen zu berücksichtigen und auch die Auswahl der Produkte wird durch den Gesetzgeber stark eingeschränkt. Bei der Auszahlung von BAV-Versicherungen werden dann auch noch gesetzliche Krankenversicherungsbeiträge abgezogen – was bei den Versicherungsnehmern regelmäßig für Irritationen und Ärger sorgt.

 

Was plant die Politik in Zukunft?

Wenn wir uns die Ideen des Bundesministeriums für Finanzen anschauen, ist aus unserer Sicht keine Besserung in Sicht. Anstatt z.B. die Rücklagen für die Altersvorsorge {unabhängig vom Produkt} steuerlich zu begünstigen, kommen Ideen wie eine Finanztransaktionssteuer aus Berlin. Aktien bleiben aus unserer Sicht jedoch die einzige Möglichkeit, die Rentenlücke im Alter zu schließen. Die nachhaltigen Altersvorsorgesysteme, z.B in Skandinavien und den Niederlanden, setzen genau auf diese Anlageform. Wenn man in Deutschland nun aber die einzige Verbesserungs-Option durch eine zusätzliche Steuer belastet, macht man die Tür für eine langfristig sinnvolle Lösung zu. Dr. Bert Flossbach, Vorstand und Fondsmanager der Flossbach von Storch AG, hat sich diesbezüglich mit einem offenen Brief an das Bundesministerium gewandt. In diesem Link stellen wir Ihnen den Inhalt gerne zur Verfügung.

 

Politische Impulse sind nötig für ein Umdenken

Nur im Einklang mit der Politik kann ein Umdenken bei der Bevölkerung erreicht werden. Hierfür  darf jedoch die Attraktivität von sinnvollen Anlageprodukten nicht regelmäßig verschlechtert werden. Wenn die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer später länger arbeiten müssen und dafür noch nicht einmal eine ordentliche Rente erhalten, werden die Leute auf die Barrikaden gehen – so wie jetzt bei der Klimadebatte. Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Greta 2.0, die für die Altersvorsorge kämpft.

 

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

 

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