Der Klimawandel und die Weltwirtschaft

Am 22.04.2021, dem Tag der Erde, haben die USA eine weltwichtige Kehrtwende beim Klimaschutz vollzogen. US-Präsident Trump leugnete noch den Klimawandel – Präsident Biden hingegen will die USA sogar zum Vorreiter beim Klimaschutz machen. Auf einem Online-Klimagipfel verkündete er, die CO2-Emissionen der USA bis 2030 um 55% senken zu wollen. Er verwies nicht nur auf die ökologischen Schäden des Klimawandels, sondern explizit auch auf die immer höher werdenden Kosten des Nichtstuns für Gesellschaft und Wirtschaft. Im Wahlkampf äußerte Biden bereits „Wenn ich an Klimawandel denke, denke ich an Jobs“. Der Umbau des Energiesektors und die Elektrifizierung des Verkehrs sollen Millionen neue Jobs schaffen. Anders als noch vor ein paar Jahren wird die Notwendigkeit des Klimaschutzes nicht mehr ideologisch verzerrt diskutiert, sondern pragmatisch als notwendiger Wandel für das Wohlergehen der Menschen.

Die Frage des Klimaschutzes ist auch bei den Akteuren an den Finanzmärkten längst keine Frage der Weltanschauung mehr – sondern der Wettbewerbsfähigkeit. Die Politik und deren Regulierungsanstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel haben hier tatsächlich für ein Umdenken gesorgt – angefangen mit immer ehrgeizigeren CO2-Zielen und der Begrenzung des CO-Ausstoßes, die wie ein Deckel wirken, was den Druck zu Veränderungen in den Firmen deutlich erhöht, bis hin zu einem CO2-Preis, der Investitionen in Klimakiller unattraktiv macht.

Das Umdenken, was uns unsere Erde wert ist, geht weiter. Wären die Weltmeere ein Staat, wären sie die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt mit Vermögenswerten von mindestens 24 Billionen US-Dollar – allein weil annährend 3 Milliarden Menschen direkt von den Meeren abhängig sind. Dies rechnen nicht nur Umweltschützer, sondern auch die Fondsmanager der DWS vor. Als Ökosystem sind die Weltmeere unbezahlbar.

Letztlich ist die Logik entsprechend einfach: Firmen müssen ihre Geschäftsmodelle den Klimaschutzzielen anpassen, da Investoren eher aussichtsreichen Vorreiterfirmen den Vorzug geben und Ihnen Kapital zur Verfügung stellen. Klimasündern mit Geschäftsmodellen von gestern entziehen Sie eher das Kapital. Dies zeigt sich auch darin, dass nachhaltige Geldanlagen immer mehr Zuspruch erhalten. Allein in Deutschland investierten Geldgeber im ersten Halbjahr vergangenen Jahres in Nachhaltigkeitsfonds 7,2 Milliarden Euro – ein Zuwachs um 160%. Weltweit sind mittlerweile 1.000 Milliarden Dollar in nachhaltigen Anlagen angelegt. Dies ist zwar deutlich weniger als in herkömmlichen Fonds, aber dennoch eine Summe, die nicht mehr zu ignorieren ist – umso mehr, da der Mittelzufluss nicht abreißt. Denn Nachhaltigkeit rechnet sich: Nachhaltige Fonds brachten zuletzt im Schnitt sehr gute Renditen.

Ein schönes Pfingstwochenende!
Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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