Zentralbanken legen Fuß auf die Bremse

Die zurückliegende Woche hat noch einmal deutlich gemacht, dass Putin diesen Krieg durchziehen und die Ukraine einnehmen wird. Es ist eine Illusion, dass er bei Verhandlungen zurückrudern wird. Der „Point of no Return“ ist überschritten. Er kann nur noch seine irre Strategie durchsetzen – alle anderen Szenarien zeichnen für ihn eine düstere Zukunft. Wenn er am Ende die Ukraine besetzt hat, wird er ein König ohne Volk sein – auch das dürfte ihm langsam klar geworden sein.

Wie bereits in den letzten Wochen erwähnt, können auch wir den weiteren Verlauf nicht vorhersehen und empfehlen daher, an der gewählten Strategie mit einem signifikanten Anteil an erstklassigen Aktien, Anleihen und physischem Gold festzuhalten. Was wir jedoch bewerten können, ist das Verhalten der Wirtschaft und der Notenbanken. Die Währungshüter in Europa und den USA haben den Fuß schonmal auf die Bremse gelegt – dies ist eine wichtige Information für Anleger.

Trotz der weiter steigenden Inflation – im Euroraum liegt sie bereits bei 5,8% – signalisieren führende Notenbanker einen vorsichtigeren Kurs bei der Straffung der Geldpolitik. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane warnte am Mittwochabend in Berlin, die Europäische Zentralbank solle nicht überhastet auf die hochschießende Inflation reagieren.

Auch der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, äußerte sich bei einer Kongressanhörung am Mittwoch zurückhaltend zu weiteren Schritten. Er will an einer Zinserhöhung im März festhalten, allerdings nur im Umfang von einem Viertelprozentpunkt. Eine stärkere Anpassung der Zinsen scheint dagegen vom Tisch – trotz deutlich höher ausgefallener Inflation als erwartet. Ein weiterer Preisschub durch die Sanktionen gegen Russland und der Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise sind eigentlich unumkehrbar. Normalerweise würde die hohe Inflation für eine schnelle Straffung der Geldpolitik sprechen. Doch die Folgen des Krieges in der Ukraine könnten auch der Wirtschaft schaden – vor allem in der Euro-Zone. Diese ist über den Handel stärker mit Russland verflochten und auf Energieimporte von dort angewiesen.

Zu einer Zinswende, wie viele Zeitungen zum Ende des letzten Jahres geschrieben haben, wäre es sowieso nicht gekommen. Wir gehen davon aus, dass in Europa für dieses Jahr die Zinsanstiege vom Tisch sind. Auch in den USA wird es nur ein paar zarte Anhebungen geben. Diese sind dann zwar symbolisch wichtig – ökonomisch aber irrelevant. Fakt ist jedoch, dass die Notenbanken momentan keine weitere Unruhe in den Markt bringen. Wenn in Putins Krieg keine extremen Wendungen erfolgen, werden sich die Märkte auf dieser Basis schnell wieder nach oben entwickeln.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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