Kaufen, abwarten, verkaufen – die ewig junge Strategiefrage

Zugegeben: Wir befinden uns zur Zeit in einer Gemengelage von Themen, aus denen man keinen großen Optimismus ableiten kann. Die Gründe, nicht zu investieren, sind vielfältig und halten Anleger davon ab, die inzwischen deutlich tieferen Preisniveaus für Zukäufe zu nutzen. Doch der Versuch, den Markt zu „timen“, kann auch Gefahren mit sich bringen. Historisch ist man mit einer Buy-and-Hold-Strategie immer besser gefahren. Nachfolgend haben wir die Gründe einmal zusammengefasst.

Aktuell ist der S&P 500 – ein sehr breit gefasster amerikanischer Aktienindex – nach dem Rückgang mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis {kurz: KGV}von knapp 20 bewertet. 2021 standen wir zeitweise bei 35. Man kann also sagen, dass man momentan die Aktien aus dem S&P 500 mit einem Rabatt von über 40% einkaufen kann. Würde eine Immobilie, die letztes Jahr noch 500.000 Euro gekostet hat, jetzt für 300.000 Euro angeboten werden, würde man von einem historischen Schnäppchen sprechen. Natürlich ist dies jetzt eine etwas vereinfachte Darstellung und wie bei Immobilien gibt es auch bei Aktien teilweise gravierende Unterschiede. Was wir aber aus der Historie ableiten können ist, dass bei dem derzeitigen Niveau im darauffolgenden Jahrzehnt jeweils Erträge pro Jahr von soliden 7 bis 9 Prozent realisiert wurden. Und das seit den 1960er-Jahren.

Daher sollte für langfristig orientierte Investoren eher die langfristige Einschätzung relevant sein und nicht der kurzfristige Ausblick. Bei Letzteren setzen Anleger häufig darauf, einfach abzuwarten, ehe sie investieren. Doch wie eingangs erwähnt, ist dies ist ebenfalls mit Risiken verbunden. Durch Abwarten in einem inflationären Umfeld können Verluste nicht vermieden werden. Betrachten wir zwei Möglichkeiten, die die Anleger heute haben:

Barmittel halten und nur kaufen, wenn der Markt vom aktuellen Niveau aus signifikant sinkt.

Jetzt kaufen oder investiert bleiben.

Dass Abwarten riskanter sein kann als Investieren, bestätigen historische Daten. Eine Strategie, die vor dem Kauf des S&P 500-Aktienindex auf eine Korrektur von zehn Prozent gewartet und dann auf einem neuen Allzeithoch verkauft hätte, wäre seit 1960 im Vergleich zu einer Buy-and-Hold-Strategie 80-mal {!} schwächer ausgefallen. Somit ist ein zu langes Abwarten und das Halten von Barmitteln mit erheblichen Opportunitätskosten verbunden und der Unterscheid bei den Wertentwicklungen wird mit der Zeit durch den Zinseszinseffekt noch verstärkt.

Auf ein Wort: Wenn Anleger jetzt oder auch schrittweise über die kommenden Monate diversifizierte Portfolios aufbauen, können sie die kurzfristige Volatilität verringern und sich für eine langfristig positive Entwicklung positionieren. Dabei laufen sie nicht Gefahr, interessante Entwicklungen zu verpassen. Wir sind davon überzeugt, dass das derzeitige Niveau einen guten Einstiegskurs bietet. Nutzen Sie die turbulenten Zeiten für sich.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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