Update 04. Quartal 2022 : Stellungnahme von Dieter Stansch

Stellungnahme zur aktuellen Marktsituation aufgrund des Krieges in der Ukraine, der damit verbundenen steigenden Inflation, des Crashs am Rentenmarkt durch steigende Zinsen und der europäischen Energiekrise

Bereits am 20. Juli 2022 haben Sie in diesem Newsblog eine Stellungnahme von Dieter Stansch zur aktuellen Lage erhalten. In der Zwischenzeit ist viel passiert, sodass wir Ihnen heute ein Update geben möchten:

Unsere weltweiten Anlagestrategien sind so ausgerichtet, dass diese auch größte Krisen überstehen. Rückblickend hätte eine Depotaufteilung, bestehend aus staatlich beaufsichtigten Investmentfonds im Sondervermögen, die weltweit in erstklassige Aktien, Anleihen, Währungen und Gold investieren, auch größte Krisen überstanden. Hierzu zählen auch Katastrophen wie der 1. und 2. Weltkrieg sowie die Währungsreformen.

Wie sieht die aktuelle Lage zum Beginn des 4. Quartals 2022 aus?

Nach den Tiefstkursen der internationalen Aktien- und Rentenmärkte im Juni 2022 erfolgte im Juli/August ein starker Anstieg. Durch weitere Zinsanstiege und die Mobilmachung in Russland war der September leider wieder von fallenden Börsenkursen geprägt. Aktuell tendieren die europäischen- und amerikanischen Börsen um ihre Jahrestiefststände und die Stimmung ist so negativ wie selten zuvor. Die Cashquote der weltweiten Investment- sowie Pensionsfonds und Stiftungen ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Auch wenn es im ersten Moment komisch klingt: Diese Eckdaten sprechen an sich für einen steigenden Markt in den nächsten Monaten, da aktuell praktisch alle möglichen Negativszenarien in den abgestürzten Kursen enthalten sind. Wenn der Markt nur noch negative Meldungen produziert, ist dies oft der Wendepunkt und die Kurse beginnen zu steigen, wenn niemand damit rechnet. Mehr dazu im Laufe dieser Stellungnahme.

 

Warum empfehlen wir jetzt nicht einfach auszusteigen und später wieder einzusteigen?

Weil dieses sogenannte Market-Timing nicht funktioniert und auch bezüglich der steuerlichen Belastung recht teuer ist. Der Artikel vom 25.02.2022 in unserem Newsblog beschreibt diesen Sachverhalt sehr gut. Zusätzlich fügen wir Ihnen als Anlage unsere Ausarbeitung „Market-Timing“ bei. Obwohl auch wir nicht wissen, wie weit die Börsen kurzfristig aus psychologischen Gründen noch fallen, wissen wir aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Markt dreht und die Kurse wieder ansteigen werden.

Im März 2020 sind die weltweiten Börsen aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig um mehr als 30% gefallen. Als niemand damit rechnete, kam die plötzliche Gegenbewegung und am Jahresende waren – trotz dieses drastischen Einbruches – unsere breitgestreuten Depots wieder deutlich in positiven Bereich. Die Anleger, die aus Panik 2020 ausgestiegen sind, haben diese gute Marktphase verpasst und das Jahr im Minus beendet.

Auch aktuell sehen wir Chance, dass Ende 2022 die weltweiten Aktienkurse wieder weitaus besser als aktuell aussehen. Die altbekannte Börsenregel gilt weiterhin: gerade in Krisenzeiten gibt es die besten Kaufgelegenheiten.

Hierzu einige Anmerkungen:
Wie viele hervorragende Unternehmen gibt es weltweit, die vom Krieg in der Ukraine nicht negativ betroffen sind? Oder noch besser: Wie viele weltweite Unternehmen profitieren immer, da sie Produkte herstellen, die die Weltbevölkerung in Zukunft benötigt?

Aktuell sind wir in Zusammenarbeit mit den von uns beauftragten Fondsmanagern sehr aktiv. Wir stehen in ständigem Kontakt zu Flossbach von Storch, Pictet, Morgen Stanley, Nordea, Templeton und vielen anderen.

Gerade jetzt handeln die Fondsmanager aktiv für Sie und uns. Sie versuchen, die Kursrückgänge zu begrenzen und gleichzeitig in die o.g. Unternehmen zu investieren, die zwar aktuell fallen, von den derzeitigen Krisen aber weniger betroffen sind – man nennt dies antizyklische Handlungsweise.

Auch uns fällt es nicht leicht, Ihnen Empfehlungen in einer Kriegssituation auszusprechen, bei der aktuell niemand genau weiß, welche kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen dies für uns alle hat. Historisch können wir aber belegen, dass es immer falsch war, eine langfristige Strategie durch kurzfristige, emotionale Handlungsweisen aufzugeben. Wie der Altmeister André Kostolany vor Jahrzehnten bereits empfohlen hat, sollten Sie in solchen Situationen einfach nicht ins Depot schauen – auch wenn es manchmal schwerfällt.

Speziell in Deutschland und einigen europäischen Ländern sehen wir aufgrund der Energieabhängigkeit zu Russland größere Probleme. Wer wie Sie Geld zurückgelegt hat, wird die extrem steigenden Energiepreise begleichen können. Viele Bundesbürger, die keine Ersparnisse haben, werden leider größte finanzielle Probleme bekommen und sollten sich auch nicht auf die grenzenlose Hilfe des Staates verlassen – denn die Gelder des Staates sind die Gelder der Steuerzahler. Es besteht schon die große Gefahr, dass sich für viele die finanzielle Situation kurz- bis mittelfristig z.T. extrem verschlechtert.

Für die Politik gilt daher für die kommende Winterzeit alles Denkbare zu unternehmen, um autark von Russland zu werden und durch neue Gasquellen den Winter so gut wie möglich – ohne Strom- und Gas-ausfall – zu überstehen. Selbst wenn jetzt versprochene Lieferungen aus Saudi-Arabien und Katar keine Dauerlösungen sein werden, sind sie temporär wichtig. Dass speziell die deutsche Wirtschaft mittelfristig auch ohne russische Energie erfolgreich sein wird, steht für uns außer Frage.

 

Aber wie sieht die deutsche Öffentlichkeit die derzeitige Krisensituation?

Wir Deutsche sind eher pessimistisch. Speziell an der Börse sehen wir immer alles Schwarz und nur sehr selten das Licht am Ende des Tunnels. Man nennt dies auch weltweit: „German Angst“. Also erwarten wir aktuell weiter fallende Kurse und der sogenannte Angstparameter nähert sich dem Höchststand. Die Börse denkt aber ganz anders. Wenn z.B. abzusehen ist, dass sich die weltweite Situation Mitte nächsten Jahres verbessern könnte, steigen die Kurse schon in den nächsten Monaten. Der deutsche Markt ist recht unbedeutend, da er nur ca. 2% der weltweiten Börsenkapitalisierung ausmacht. Wenn in den USA, Japan, Asien oder der Schweiz die Kurse ansteigen, ist dies für unsere Strategien viel wichtiger.

Auch der weiter schwache Euro ist für unsere Depots eher von Vorteil, da wir weltweit mehr in stabile Währungen wie US-Dollar, Schweizer Franken und auch in Gold investieren. Durch das Wahlergebnis in Italien könnte sich diese Euroschwäche weiter fortsetzen. Die Historie zeigt, dass selbst während größter Wirtschaftskrisen auf einmal die Aktienkurse steigen. Meist dann, wenn der Pessimismus am größten ist.

 

Was stimmt uns bzgl. unserer Depotaufteilung aktuell vorsichtig positiv?

Die weltweite Stimmung ist so negativ wie lange nicht mehr! Durch die Aktienverkäufe befinden sich weltweit derzeit so viele minimal verzinste Anlagen wie nie zuvor in Cash, Staats – und Unternehmensanleihen. Diese Anlagen haben selbst bei leicht ansteigenden Zinsen keine Chance, die Inflationsrate auch nur annähernd auszugleichen. Sollten die weltweiten Investoren in diesen Anlagen bleiben, erwirtschaften sie real, also nach Inflation, einen garantierten Vermögensverlust. Zurzeit sind weitaus mehr Gelder in diesen „Verlustanlagen“ investiert als am Aktien- und Goldmarkt. Viele erstklassige Aktien sind auch durch die psychologische Angst und die damit verbundenen Verkäufe so stark gefallen, dass sie von Profis z.T. zu Schnäppchen-Preisen“ gehandelt werden.

Nur gute Aktien und Gold haben aus unserer Sicht in den nächsten 5 Jahren die realistische Chance, besser als die Inflationsrate abzuschneiden. Dies wissen auch die Profis und institutionellen Investoren wie Staatsfonds {Beispiel Norwegen}, Stiftungen, Pensionskassen und viele mehr.

Da Angebot und Nachfrage die weltweiten Kurse bestimmen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese verlustbringenden Cashgelder und Staatsanleihen wieder in Aktien und Gold umsteigen. Dies führt dann automatisch zum Wiederanstieg speziell der Aktienanlagen. Sollten in den nächsten Wochen einmal positive Meldungen die Runde machen, können wir uns auch drastische Kursanstiege vorstellen. Sollte es durch sehr negative Meldungen einen sogenannten finalen Ausverkauf an den Börsen mit nochmal stark fallenden Kursen geben, wäre dies für uns ein Grund, kurzfristig durch Nachzahlungen die Aktienquote
zu erhöhen.

Eins ist sicher an der Börse: Nach einer Korrektur folgt die Erholung! Warren Buffet – die wohl erfahrenste Anlegerlegende der Nachkriegszeit – hat in den letzten Wochen wieder verstärkt in Aktien investiert. Seine Begründung: Kriegsauswirkungen sind bekannt, Energiekrisen sind bekannt und durch die Angst sind erstklassige Aktien, mit einem zeitlosen Geschäftsmodell, hohen Dividenden und erstklassigen Zukunftsaussichten so günstig im Einkauf wie selten zuvor. Was spricht dagegen, diese ausgezeichneten Werte jetzt mit hohem Rabatt nachzukaufen – aus seiner und auch meiner Sicht – einfach nichts.

 

Mein persönliches Fazit: so schlimm derzeit auch alles in der Welt und an den Finanzmärkten aussieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis einige der Probleme gelöst werden. Auch der fürchterliche Krieg in der Ukraine wird irgendwann beendet sein. Erfolgreiche Unternehmen, mit einem gesunden Geschäftsmodell und guten Erträgen wird es auch in Zukunft geben. Unsere ausgewählten Fondsmanager werden diese Unternehmen in unseren Depots halten und dadurch auch mittelfristig weiter gute Erträge für Sie erzielen.

Aktuell den breiten Markt zu kaufen, halten wir nicht für sinnvoll, da man hierbei auch in die vielen Verlierer der derzeitigen Krisen investiert. Das sogenannte „Stockpicking“, also der Kauf der Gewinner der Zukunft durch ausgewählte Fondsmanager ist in den nächsten Jahren die beste Möglichkeit, gute Erträge zu erzielen. Gold als Absicherung mit 10% bis 15% sollte auch in keinem Depot fehlen.

Wenn all diese Voraussetzungen in Ihrem Depot erfüllt sind, was ist dann noch der wichtigste Erfolgsfaktor? Geduld und Zuversicht. Ihre Depots sind langfristig ausgerichtet und negative Entwicklungen gehören kurzfristig leider schon seit mehr als 100 Jahren dazu. Es geht bei guten Aktien-, vermögensverwaltenden Mischfonds und Gold langfristig weiter aufwärts – da bin ich mir weiterhin sehr sicher.

Der 31.12.2022 ist der nächste Stichtag, an dem wir sehen, wie das Jahr insgesamt gelaufen ist. Selbst wenn dann noch keine Erholung zu sehen wäre, spricht aus heutiger Sicht alles dafür, dass 2023 wieder positivwird. Wer heute in gute Aktien- oder Mischfonds investiert, wird in 5 Jahren in der Nachbetrachtung sagen, dass es ein guter Einstieg war – selbst wenn die Kurse noch einmal fallen sollten. Natürlich kann ich Ihnen dies nicht garantieren, historisch gesehen spricht aber alles dafür.

Ein wichtiger Hinweis: An langfristigen Aktienfondssparprogrammen sollten Sie unbedingt festhalten. Durch die regelmäßige Investition machen Sie jetzt automatisch alles richtig – Sie kaufen für Ihren monatlichen Beitrag mehr Anteile mit hohem Rabatt, was sich langfristig besonders auszahlt.

 

Noch ein Hinweis zum Schluss meiner Stellungnahme: Mit Cash, Staats- und Unternehmensanleihen investieren Sie in Schulden, also Geldwerte, die in der Geschichte durch Währungsreformen, Insolvenzen etc. schon mehrmals vernichtet wurden. Mit Aktienfonds, vermögensverwaltenden Mischfonds und physischem Gold investieren Sie in insolvenzgeschützte Sachwertanlagen, die langfristig die Anleger weltweit nie enttäuscht haben. Da die Verschuldung in der Welt, und speziell der Staaten in Europa, noch nie so hoch war wie heute, ist es keine Frage, dass Sachwerte wie Aktienfonds und Gold gerade für die Zukunft alternativlos sind. Halten Sie daher an Ihrer sinnvollen Anlagestrategie fest.

In der Hoffnung und Zuversicht, dass wir alle auch diese Krise gut überstehen, wünsche ich Ihnen auch im Namen meines gesamten Berater- und Serviceteams alles Gute im 4. Quartal.

Ihr Dieter Stansch

 

 

 

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