Auszug aus DAS INVESTMENT vom 08.09.2023 – Die 20 Mischfonds mit dem besten Risiko-Rendite-Verhältnis.
…die Behavioral Finance ist ein Bereich der Finanzwissenschaft, der sich mit dem menschlichen Verhalten und seinen Auswirkungen auf die Finanzmärkte befasst. Im Gegensatz zur klassischen Finanztheorie, die oft von der Annahme ausgeht, dass Menschen rational handeln, berücksichtigt die Behavioral Finance psychologische Faktoren und Verhaltensmuster, die zu irrationalen Entscheidungen führen können.
Irrationale Entscheidungen: Die menschliche Psyche als Einflussfaktor
Ein wesentliches Ergebnis dieser Forschung ist, dass die eigene Psyche vielen Anlegern immer wieder die Börsenperformance verhagelt. Möglicherweise ist es Ihnen auch schon einmal so ergangen: Sie sind zum falschen Zeitpunkt ein- und ausgestiegen, weil Sie sich zu sehr von Ihren Gefühlen haben leiten lassen… Das kann dazu führen, dass wir überreagieren und emotional handeln. Wer dazu neigt, der kann den richtigen Anlagemix lieber den Profis überlassen. Die Manager von Mischfonds haben die Kapitalmärkte stets im Blick und bringen im besten Fall Chancen und Risiken in ein ausgewogenes Verhältnis, so dass sich der Anleger entspannt zurücklehnen kann. Zu den erfolgreichsten Mischfonds gehörten in den vergangenen Jahren jene, die ihre Aktienquote besonders hoch hielten. Und das aus gutem Grund: Rekordtiefe Zinsen machten Anleihen zunehmend unattraktiv. Wer Rentenpapiere bevorzugte, hatte das Nachsehen. Auch mit Rohstoffen war jahrelang kein Blumentopf zu gewinnen.
Die Inflation zwingt zur Wende in der Geldpolitik
Doch die Zeit des billigen Geldes ist vorbei, mit deutlich spürbaren Folgen für die Kapitalmärkte. Die von der grassierenden Inflation erzwungene Wende in der Geldpolitik hat die Zinsen zurückgebracht. Um die Teuerung wieder in die gewünschte Richtung zu lenken, haben die Notenbanken weltweit an der Zinsschraube gedreht. Damit werden Aktien weniger attraktiv und sind zumindest nicht mehr alternativlos. Mit einem gemischten Portfolio werden Anleger auf lange Sicht zwar nie die Rendite von Aktien erreichen, die statistisch zwischen 7 und 9 Prozent liegt. Aber es gibt eben gewichtige andere Vorteile, nicht ausschließlich nur auf Aktien zu setzen. Der wichtigste Grund sein Geld über verschiedene Vermönensklassen zu streuen ist zweifellos, das Gesamtrisiko seines Portfolios zu senken. Wenn eine Anlageklasse schlecht abschneidet, können mögliche Verluste durch die Performance anderer Anlageklassen teilweise oder sogar vollständig ausgeglichen werden… Eine gut diversifizierte Anlagestrategie kann dazu beitragen, emotionale Faktoren wie Angst und Gier bei Anlageentscheidungen zu minimieren, da man weniger stark von den Schwankungen einzelner Anlageklassen betroffen ist.
Die Erholung der Anleihemärkte: Neue Chancen für Mischfonds
Purzeln die Aktienkurse, laufen Anleihen in der Regel besser – das Jahr 2022 stellte hier eine seltene Ausnahme dar. Ein gleichzeitig schlechtes Abschneiden von Aktien und Anleihen innerhalb eines Jahres kam seit 1928 nur siebenmal vor. Seit Herbst 2022 zeichnet sich jedoch eine deutliche Erholung im Anleihebereich ab, die Mischfonds wieder Spielraum bietet. „Anleger sollten sich von den Ergebnissen des Jahres 2022 nicht irritieren lassen, gute Mischfonds sind und bleiben eine sehr gute Alternative für Anleger, die ihr Vermögen breit diversifiziert anlegen wollen, ohne sich selbst um die Vermögensaufteilung kümmern zu müssen“, meint etwa Lipper-Chef Detlef Glow… Anleger sollten allerdings beachten, dass die Manager von Mischfonds zum Teil sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen. Einige sind durch festgelegte Bandbreiten in ihrem Aktionsradius stark eingeschränkt. Andere haben maximalen Spielraum und können ihre Quoten völlig flexibel bestimmen. Investoren müssen im Vorfeld klären, wie viel Risiko sie eingehen wollen. Grob lassen sich Mischfonds in vier Kategorien einteilen: aggressiv, flexibel, moderat und defensiv….
Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!
Herzlichst, Ihr Stansch-Team