In Norwegen werden die Steuereinnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft seit Jahrzehnten in einen Staatsfonds übertragen. Dieser soll den Wohlstand – auch für künftige Generationen – sichern. Aber wie legt so ein Fonds die Gelder an?
Die durchschnittliche Jahresrendite seit Gründung im Jahr 1986 liegt bei rund sechs Prozent. Zuletzt schwankte die Performance allerdings stark: Durch seinen Fokus auf Technologieaktien verzeichnete der Fonds im Zuge des „Tech-Crashs“ 2022 einen Verlust von umgerechnet 152 Milliarden Euro. Dank der Erholung bei diesen Werten und des Hypes um Künstliche Intelligenz machte der Fonds im ersten Halbjahr 2023 dann immerhin 130 Milliarden Euro davon wieder wett.
Das Ausmaß des Auf und Ab ist bemerkenswert. Denn der norwegische Staatsfonds gilt international als Musterbeispiel für eine langfristige Geldanlage mit ruhiger Hand. Das ist auch nach wie vor nicht verkehrt. Für Anleger kann es sich lohnen, darauf zu schauen, wie die Norweger – und auch andere große Staatsfonds – investieren.
Der norwegische Staatsfonds verwaltet 1,4 Billionen Euro – ein ähnliches Volumen hat der chinesische Staatsfonds. Die Vereinigten Arabischen Emirate lenken mit der Abu Dhabi Investment Authority und einem verwalteten Vermögen von rund 800 Milliarden Euro den drittgrößten Staatsfonds der Welt. Dahinter folgen Saudi-Arabien, Kuwait und Katar.
Die Anlagestrategien der Staatsfonds unterscheiden sich. Am Transparentesten sind dabei die Norweger: Kein anderer Staatsfonds schlüsselt auf seiner Website so penibel jede einzelne Investition auf. Der norwegische Fonds ist weltweit an mehr als 9000 Unternehmen beteiligt. Der überwiegende Teil seines Vermögens ist in Aktien investiert {69,8 Prozent}, ein weiterer Teil in Anleihen {27,5 Prozent}, der Rest in Immobilien {2,7 Prozent} und Infrastruktur für erneuerbare Energien {0,1 Prozent}.
Kein Wunder also, dass im vergangenen Jahr kein positives Ergebnis erzielt wurde. Die Zinswende der Notenbanken ging an den Technologie-Riesen nicht spurlos vorbei. Doch die Ausdauer der Norweger wurde belohnt. Sie hielten – wie schon in den vergangenen Jahren – an ihrer langfristigen Strategie fest und wurden im laufenden Jahr dafür belohnt. Geduldig bleiben, statt in Abwärtsphasen in Panik zu verfallen: Auch für Privatanleger eine gute Strategie. Unsere ausgewählten Fondsmanager agieren ganz identisch. Geldanlage ist eben kein Sprint sondern eher ein Marathon. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man für sich privat oder für eine ganze Bevölkerung Geld anlegt. Am Ende wird ein langfristiger Anlagehorizont immer belohnt.
Herzlichst, Ihr Stansch-Team