Auf einmal steht beim Gold wieder die 2 vorne

Wir haben das Thema Gold schon häufig in unserem Blog thematisiert und aufmerksame Leser kennen daher unsere Meinung zum Edelmetall. In den letzten Artikeln zu Gold haben wir auch immer wieder betont, dass wir der Überzeugung sind, dass der Goldpreis im derzeitigen Umfeld wieder alte Höchstkurse erreichen wird. Aktuell müssen Investoren gut 2045 US-Dollar für eine Unze Gold bezahlen – und damit nur 18 US-Dollar weniger als zum Rekordhoch im Sommer 2020.

Der Grund für einen Kursanstieg hat sich eigentlich über Jahrzehnte nicht geändert: Gold ist und bleibt eine Währung der letzten Instanz. Immer wenn Unsicherheit vorherrscht, wird Gold gesucht. Ende 2019, bis zu den Höchstständen 2021, schien der Bitcoin eine ähnliche Funktion für Anleger einzunehmen – eine anschließende Korrektur von gut 75% veränderte die Sichtweise jedoch drastisch. Zur Einordnung: der Goldpreis ist in diesem Zeitraum um 15% gefallen und steht jetzt wieder bei den alten Höchstkursen. Da wird der Bitcoin wahrscheinlich nicht mehr hinkommen – mehr als eine Verdopplung vom heutigen Niveau wäre dafür nötig.

Aktuell beflügeln neue Daten vom US-Arbeitsmarkt und zur Preisentwicklung in den USA den Goldpreis. So fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als erwartet aus, was auf erste Anzeichen einer Abschwächung auf dem US-Arbeitsmarkt hindeutet – die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik in den USA. Seit über einem Jahr versucht die US-Notenbank, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Ein robuster Arbeitsmarkt gilt als Treiber für die Teuerung. Es ist auf den ersten Blick nur schwer zu verstehen, warum es für eine Volkswirtschaft schlecht sein soll, wenn der Arbeitsmarkt gut läuft. Bei der Inflationsbekämpfung spielt dies jedoch eine wichtige Rolle und sollte nicht unterschätzt werden. Mit steigenden Beschäftigungszahlen und höherem Lohnniveau steigt auch die Inflation, da Waren und Dienstleistungen teurer werden.

Ebenfalls sehr wichtig für die Goldpreisentwicklung ist das Thema Zinsen. Mit den nun vorliegenden Daten muss man davon ausgehen, dass die Zinsanstiege der letzten Monate ein Ende finden. Das hätte zur Folge, dass die Inflation höher bleibt als das Zinsniveau. Nominal gibt es wieder Zinsen und das wird auch so bleiben. Real – also nach Abzug der Inflation – sind die Renditen am Zinsmarkt jedoch weiterhin negativ. Gold hat seit Jahrhunderten bewiesen, dass es eine gute Versicherung in hohen Inflationszeiten ist. Die jüngste Hyperinflation in der Türkei hat dies auch noch einmal deutlich gemacht: Der Goldpreis in Türkische Lira verdoppelt sich analog der Preisentwicklung.

10% bis 15% physisches Gold ergänzt jedes Depot gut und sinnvoll. Es macht auch nichts, wenn der Preis temporär korrigiert. In einem Umfeld von Inflation, Krieg und Staatsverschuldung kann der Goldpreis langfristig allerdings eigentlich nur steigen. Als wir das erste Mal Gold in unseren Depots allokiert haben, mussten für eine Unze 350 US-Dollar gezahlt werden. Jetzt sind es über 2.000 US-Dollar. Wir würden nicht ausschließen, dass wir in der Zukunft an dieser Stelle einmal einen Blogeintrag mit der Überschrift „Auf einmal steht beim Gold die 3 vorne“ verfassen werden – und damit meinen wir nicht einen Rückgang auf 300 US-Dollar.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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