Sind Geldmarktfonds wieder attraktiv?

Geldmarktfonds galten einst als solide „Parkplätze“ für Liquidität, die nicht mittel- bis langfristig investiert werden soll. Dann kamen die Niedrig- und Negativzinsen, und die Produkte brachten nach Abzug der Kosten meist Verluste. Durch die Zinsanstiege könnte die Anlageklasse jedoch wieder an Attraktivität gewinnen…

Geldmarktfonds gelten als flexibler Cash-Ersatz im Portfolio. Ihre Manager investieren in Anlagen mit geringer Restlaufzeit. Seit die Zinsen über Null liegen, ist auch der Geldmarkt wieder attraktiver geworden – Anleger können aktuell mit positiven Ergebnissen rechnen. Trotzdem darf man nicht zu viel erwarten. Dass die Renditen im Jahr 2023 höher ausfallen als das Inflationsniveau, halten wir nicht für realistisch.

Auch wenn sich die Inflation auf dem Rückgang befindet, liegt sie mittelfristig weiterhin über dem Zinsniveau. Ein Inflationssockel von 4% bis 5%, den man durchaus erwarten darf, wird man mit einen defensiven Geldmarktfonds nicht ausgleichen können. Dafür muss man auch in diesem Jahr etwas ausgewogener investieren und Aktien mit beimischen. Wenn Geldmarkfonds jedoch eine Rendite von 2% p.a. erzielen können, was durchaus realistisch ist, sind sie derzeit attraktiver als Tagesgelder. Vor allem, wenn größere Vermögenswerte kurzfristig geparkt werden sollen, spielt die Ausgestaltung als Sondervermögen noch eine bedeutende Rolle. Denn im Gegensatz zur gesetzlichen Einlagensicherung bis 100.000 Euro sind Geldmarktfonds auch über diesen Betrag hinaus vor einer Insolvenz des Anbieters bzw. der Depotbank geschützt. Unter diesem Aspekt ist man mit einem guten Geldmarktfonds ggfs. besser aufgestellt.

Wir sehen in diesem Marktsegment wieder Anlagemöglichkeiten für kurzfristige Investoren. Die Renditeerwartungen dürfen jedoch nicht zu hochgesteckt sein – wie erwähnt, halten wir aber 2% p.a. für 2023 nicht unrealistisch. Damit würde ein Geldmarktfonds viele Tages- und Festgeldangebote schlagen. Bei den Angeboten muss man ohnehin die Bedingungen genauer studieren – häufig bezieht sich die attraktive Verzinsung lediglich auf z.B. 4 Monate und auch der Anlagebetrag ist begrenzt. So werden aus einer Rendite von 2% p.a. schnell mal am Ende des Jahres nur 0,7% Verzinsung. Oder anders gesagt: Anstatt 2.000 Euro Zinsertrag nur 700 Euro.

Wir haben einige Geldmarktfonds auf unserer Beobachtungsliste und können Ihnen gern eine Empfehlung aussprechen. Trotz gestiegener Attraktivität in diesem Anlagesegment bleibt es für uns jedoch auch weiterhin nur eine kurzfristige Parkposition für Liquidität und keine sinnvolle Anlage für langfristig orientierte Anleger.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team!

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