Nun also doch: Russland dringt kriegerisch in die Ukraine vor. Der Morgen nach dem Beginn der Invasion sorgte zunächst weltweit für fallende Börsen. Die humanitäre Katastrophe ist enorm – wir möchten in diesem Blog aber versuchen einzuordnen, was die letzten Stunden für Anleger bedeuten.
Auf einmal beginnt ein Krieg. Und das nur 2 Stunden von Berlin entfernt. Es ist völlig verständlich, dass Anleger nervös werden.
Dennoch macht es aus unserer Sicht keinen Sinn, die kurzfristigen Kursreaktionen, die Wladimir Putins Krieg auslöst, in der Anlagestrategie zu hoch zu gewichten. Timing-Versuche kosten langfristig meist Rendite. Insofern sind wir diesbezüglich vorsichtig. Die nachfolgende Grafik soll noch einmal verdeutlichen, wie wichtig es ist, die positiven Tage nach einer starken Korrektur mitzunehmen.
Unser langfristiger Ansatz ist resistent gegen politische Ereignisse. Über unsere ausgewählten Partner haben wir keinerlei Engagements in Russland. Die von uns empfohlenen Fonds meiden seit Jahren Unternehmen, die allzu sehr vom russischen Markt abhängig sind.
Stattdessen setzen wir bei unserer Strategie auf Anlagen, deren langfristiges Wachstums- und Ertragspotenzial weitgehend losgelöst ist von einzelnen Märkten oder potenziellen Länderrisiken. Wir setzen auf Unternehmen, die über ein erprobtes Geschäftsmodell verfügen und wenig verschuldet sind. Diese robusten Unternehmen – egal ob man über Aktien oder Anleihen investiert ist – ergänzen wir mit physischem Gold und soliden Währungen. Die letzten Stunden haben gezeigt, dass sich auch diese Krise damit überstehen lässt, ohne eine langfristige Strategie über Bord zu werfen.
Natürlich lassen sich temporäre Rückgänge nicht ausschließen. Ebenso ist es alles andere als unwahrscheinlich, dass die Kapitalmärkte in den kommenden Tagen und Wochen noch einmal weiter nachgeben können. Hier besteht aus unserer Sicht aber kein Grund zur Panik. Denn trotz der eigentlich unvorstellbaren Ereignisse der letzten Tage, bleiben die deutlich wichtigeren Einflussfaktoren für die Kapitalmärkte die dauerhaft negativer Realrenditen; Nullzins und Inflation sind der größere Gegner für Investoren. Ausgerechnet jetzt sein Aktienportfolio deutlich zu reduzieren, ist unseres Erachtens keine gute Idee. Die von uns ausgewählten Partner sichern zum Teil ihre Strategien ab und handeln aktiv im Sinne der Anlagestrategie. Auch wenn wir keine Änderungen im Depot empfehlen, passiert im Hintergrund gerade ganz viel.
Während der politische Schaden und das Leid der Menschen in der Ukraine immens sind, dürften sich die langfristigen Folgen für die Weltwirtschaft in Grenzen halten. Einzelne Bereiche, wie z.B. der Öl- und Gassektor, geraten unter Druck. Der „Westen“ wird deshalb kurz- bis mittelfristig deutlich höhere Energiekosten tragen müssen – das ist der Preis für die Abkopplung von Russland als Energielieferanten.
Wie Sie dem nachfolgenden Chart entnehmen können, gab es in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Ereignissen, die auf die Kapitalmärkte eingeprasselt sind. Trotzdem sind die Aktienmärkte immer weiter gestiegen. Die derzeitige Invasion wird nur ein kleiner „Zacken“ auf diesem Chart werden. Das von uns genannte robuste Depot reduziert die Schwankungen und ist kein Produkt der aktuellen Ereignisse. Mit dieser Ausrichtung hätten Sie in der Vergangenheit eigentlich jede Krise gut überstanden – auch wenn es dafür manchmal etwas Durchhaltevermögen braucht.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende.
Herzlichst, Ihr Stansch-Team