Wenn es um gute Beispiele der staatlichen Rentenkasse geht, kommt man um Norwegen nicht herum. Dank des Ölgeschäfts verfügt das Land im Norden über den größten Staatsfonds der Welt. Durch die Rohstoffe hinkt der Vergleich mit Deutschland natürlich – bei der Anlagephilosophie kann man sich aber einiges abschauen.
Während wir über längere Arbeitszeit und niedrige Renten sprechen, da die Zinsen auf „Null“ gefallen sind, sprudeln in Norwegen die Gewinne. Der staatliche Pensionsfonds, auch Ölfonds genannt, hat im ersten Halbjahr 2021 kräftige zugelegt. Wie die Norwegische Bank mitteilte, lag die Rendite bei 9,4 Prozent, was umgerechnet 95 Milliarden Euro entspricht. Am 30. Juni hatte der Fonds ein Volumen von 1,11 Billion Euro. Jedes Kind kommt in diesem Land mit einem Vermögensstock von über 200.000 Euro auf die Welt, der sich bis zum Renteneintritt erfreulich weiterentwickeln kann.
Natürlich kommen diese Zuwächse nur zu Stande, weil die Anlagestrategie seit Gründung konsequent auf Aktien ausgerichtet ist. Norwegens Pensionsfonds fungiert als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert, von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet und investiert in tausende Unternehmen weltweit. Darunter Großkonzerne wie Microsoft, Apple und Amazon. Aber auch in Unternehmen aus Deutschland – wie Volkswagen, SAP und Linde – sind die Skandinavier investiert.
Die Strategie ist einfach: 72,4 Prozent wurden in Aktien investiert, 25,1 Prozent in Anleihen und 0,1 Prozent in nicht börsennotierte Infrastruktur und erneuerbare Energie. Damit wächst die „Pro-Kopf-Rücklage“ für die Bürger deutlich an. Ganz im Gegensatz zu Deutschland. Unsere staatliche Rente wächst seit geraumer Zeit nur durch die Einzahlungen – Erträge werden schon lange nicht mehr erzielt. Ein Horrorszenario für die kommenden Generationen von Rentenempfängern.
Vielleicht nimmt sich die zukünftige Bundesregierung das positive Norwegen-Beispiel zu Herzen und ändert die Strategie. Man darf gespannt sein. Besser ist es wahrscheinlich, man nimmt sein Glück selbst in die Hand und investiert wie der Staatsfonds von Norwegen. Eine ähnliche Strategie verfolgt Dr. Bert Flossbach mit seinem Flossbach von Storch Multiple Opportunities. Anleger können sich hier seit Jahren über noch bessere Renditen als im Staatsfonds freuen und investieren mit 10 – 15 Prozent auch noch in physisches Gold. Ein aktuelles Factsheet finden Sie hier.
Bereits vor 35 Jahren haben wir dafür geworben, das „Norwegische Modell“ auch in Deutschland einzuführen und zumindest Teile der gesetzlichen Rente in einen aktienlastigen Staatsfonds anzulegen. Hätte der Staat auf die vielen Experten gehört, hätten wir heute kein Rentenproblem mehr.
Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!
Herzlichst, Ihr Stansch-Team