Die Entscheidung bei der Geldanlage

Die Welt ist fragil – nicht erst seit Covid-19. Und auch „nach Corona“ dürfte sich daran nichts ändern. Das macht es für Investoren nicht gerade leicht. Die Frage ist, wie sie darauf reagieren sollten.

Anleger haben unseres Erachtens drei Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen:

  1. Sie vertrauen auf die Notenbanken, jede Krise lösen zu können.
  2. Sie setzen alles auf die nächste große Krise des Finanzsystems.
  3. Sie wählen eine robuste Anlagestrategie mit genügend Risikopuffer, um Krisen einigermaßen schadlos zu überstehen, ohne dabei den Großteil des Renditepotenzials zu opfern.

 

Variante 1: Es wird schon alles gut gehen, oder?

Anleger, die sich für die Variante 1 entscheiden, unterschätzen die langfristigen Risiken und die Fragilität des Finanzsystems. Sie leben im Vertrauen auf eine kontinuierliche Welt. Der größte Teil ihres Vermögens steckt in Zinsprodukten mit Renditen nahe null. Das Nullzinsumfeld bereitet ihnen keine allzu großen Sorgen – irgendwann wird es schon wieder zu alten Niveaus zurückkehren. Struktur- und Trendbrüche kommen in ihrer Welt schlicht nicht vor. Das ist bequem, langfristig aber eine Gefahr für das Vermögen. Im Grunde verhält sich dieser Typ Anleger wie ein Truthahn: Er freut sich des Lebens. Tag für Tag stolziert er zu seinem Futtertrog – bis Thanksgiving kommt und er am Ende des Tages im Bräter landet.

 

Variante 2 : Der Crash kommt garantiert, fragt sich nur: wann?

Anleger, die Investmentvariante zwei bevorzugen, verhalten sich genau andersherum: Sie rechnen stets mit dem Allerschlimmsten und wetten auf den großen Crash. Das führt oft zu einer einseitigen Ausrichtung bei der Geldanlage. Ihr Problem ist, dass sie nicht wissen, wann es kracht. Einen Corona-Crash wie im Frühjahr gibt es nicht auf Bestellung. Möglicherweise kommt er viel später, als gedacht. Da eine solche Wette sehr kostspielig ist, kann es sein, dass der Wetteinsatz größtenteils verloren ist, noch bevor es kracht. Wann war der richtige Zeitpunkt in den letzten Monaten, seine Strategie zu ändern und antizyklisch zu investieren? Vielleicht steht uns das ja noch bevor oder eventuell sind wir jetzt zu spät dran… Alles Fragen, die sich Investoren in dieser Phase stellen müssen.

 

Variante 3: Risiken streuen, Anlagegelegenheiten erkennen

Bleibt als dritte Variante nur eine robuste Anlagestrategie. Deren Kern ist ein breit aufgestelltes Portfolio, bestehend aus verschiedenen Anlageklassen. In turbulenten Phasen sollte die Strategie widerstandsfähig genug sein, um Verluste auf ein tragbares Maß zu begrenzen – im Frühjahr ließ sich das sehr gut nachvollziehen. In ruhigen Zeiten lassen sich damit gute Erträge erwirtschaften.

 

Aber wie könnte die Strategie konkret aussehen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll anzulegen. Nicht zuletzt hängt das von den persönlichen Vorlieben und dem Risikoempfinden eines jeden Anlegers ab. So sollte eine Anlagestrategie unseres Erachtens klaren Regeln folgen. Etwa der, dass ein Vermögen stets gut diversifiziert, also breit aufgestellt, sein sollte. Nicht alles auf das Sparbuch. Nicht alles in Anleihen. Und auch nicht alles in Aktien oder Edelmetalle. In der Diversifikation spiegelt sich die Einsicht des Anlegers wider, die Zukunft nicht vorhersagen zu können, sich aber bestmöglich wappnen zu wollen.

Ein wesentliches Merkmal einer robusten Anlagestrategie sollte unseres Erachtens die Qualität der Anlagen sein, in die ein Anleger investiert. Wetten auf oft kurzfristige Hype-Themen sind an der Börse wenig erfolgversprechend und nicht selten ein Glücksspiel. Viel wichtiger ist stattdessen, auf die Substanz einer Anlage zu schauen, die Höhe der Erträge, die sie langfristig abwirft, und vor allem deren Vorhersehbarkeit. Investoren sollten sich deshalb stets fragen, wie robust das Geschäftsmodell einer Firma ist und wie stabil die erwirtschafteten Erträge sind. Werden regelmäßig und verlässlich Dividenden gezahlt? Wie gut ist das Management einer Firma? Qualität setzt sich langfristig durch – das gilt auch bei der Geldanlage. Und es gilt erst recht, seitdem Covid-19 die Welt in Atem hält. Das Virus bedroht nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch Unternehmen, deren Geschäftsmodell nicht robust genug ist.

 

Auf ein Wort

Eine gute Strategie ist wertvoller als die vermeintlich richtige Taktik. Anleger, die langfristig einen Mehrwert mit ihrem Kapital erzielen möchten, sollten daher auch investieren. Wer zusätzlich noch etwas Puffer in Form von Liquidität hat, kann Korrekturphasen sinnvoll nutzen, um das Depot in Zukunft weiter auszubauen.

 

Wir helfen Ihnen dabei, robust durch die Zukunft zu kommen.

Schönes Wochenende!

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

 

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