Wir werden derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird“ und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. In der Vergangenheit galt diese Frage oft nur mit Bezug auf die Kapitalmärkte – aktuell stellen sich die Menschen aber für alle Bereiche in ihrem Leben die Frage… Wann öffnen die Schulen wieder? Kann ich im Sommer oder Herbst einen Urlaub planen? Kommt mein Unternehmen durch die Krise? Wie sieht es mit meinem Arbeitsplatz aus? Wir können heute schon sagen, dass sich viele Dinge fundamental durch Corona ändern werden. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Diese Zeit ist jetzt.
Die Welt, die wir kennen, löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Fakt ist, dass jede Krise neben Verlierern auch Gewinner hervorbringt. Wer flexible Arbeitsplatzlösungen anbietet, mit Plexiglas Supermarktkassen umbauen kann oder Konsumgüter wie Toilettenpapier herstellt, wird sich rein auftragstechnisch nicht beschweren. Natürlich haben auch diese Firmen mit den wirtschaftlichen und sozialen Einschränkungen der Menschen ein Problem – wir glauben aber trotzdem, dass diese Firmen auch in der Zeit nach Corona eine gute Chance haben, weiter zu wachsen. Dagegen gibt es leider auch Branchen, die auch in den nächsten Jahren große Probleme haben werden. Dazu zählt mit Sicherheit die Tourismusbranche. Ein ausgefallener Urlaub kann nicht ohne weiteres nachgeholt werden und überhaupt bleibt auch ein großes Fragezeichen, wie Menschen in Zukunft „Urlaub machen“. Eine Flugreise, wie wir sie heute kennen – mit vielen fremden Personen auf engsten Raum – , kann man sich aus heutiger Sicht nur schwer vorstellen.
Corona sollte auch das Investitionsverhalten ändern
Während vor Corona viele Zeitschriften die „Unbesiegbarkeit“ der ETF-Investments in den Fokus holten, zählt auf einmal wieder das aktive Investieren. Zudem kam auch wieder einmal die Erkenntnis ans Tageslicht, dass ETF-Investments die Krise durch automatisierte Abverkäufe verschlimmert haben. Auf Jahressicht sind die Unterschiede extrem. Während der DAX und der MSCI World mit einem Minus 37% und 26% zum Tiefpunkt der Krise am 18.03.2020 notierten, schafften aktive Investments wie der Flossbach von Storch Multiple Opportunities {-11%} oder der Morgan Stanley Global Brands {-16%} ein deutlich besseres Ergebnis und profitieren zur Zeit auch gut vom ersten Umkehrschwung.
Die Zeit nach Corona wird aus unserer Sicht eine Zeit des selektiven Investierens werden. Dazu gehören seit jeher wirtschaftlich gut aufgestellte Unternehmen, die ein funktionierendes Produkt oder Dienstleistung besitzen und auch Gold, das vor bekannten und auch immer wieder neuen Risiken einen gewissen Schutz bietet.
Die Zukunft ändert sich – darauf müssen wir uns einstellen. Die Grundsätze für eine nachhaltige und sinnvolle Kapitalanlage sind aber im Kern gleichgeblieben und kristallisieren sich in Krisenzeiten gerade wieder in aller Deutlichkeit heraus.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Stansch-Team