Was wir von der Luftfahrt lernen können

Die britische De Havilland Comet 1 war das erste in Serie gebaute Düsenverkehrsflugzeug der Welt. 1953 und 1954 kam es bei der Comet 1 zu einer Reihe von mysteriösen Unfällen: die Maschinen

zerbrachen in der Luft und die Flotte wurde unter Flugverbot gestellt. Es stellte sich  heraus, dass der  Fehler in den quadratischen Fenstern zu finden war. Deren Ecken bildeten den Ausgangspunkt winziger Risse, die sich über den Rumpf zogen und schließlich zum Zerschellen des Flugzeugs führten. Darum schauen Flugpassagiere heute ausschließlich durch abgerundete Scheiben. Noch wichtiger aber war, dass als Konsequenz ein kaum zu zerstörender Flugschreiber {später Blackbox genannt} in jedem Linienflugzeug installiert wurde. Die Blackbox zeichnet Tausende von Daten pro Sekunde auf – sowie die Gespräche der Piloten im Cockpit – und erlaubt so eine präzise Analyse von Absturzursachen.

 

Jeder Absturz bedeutet mehr Sicherheit

Kaum eine Branche nimmt Fehler so ernst wie die Luftfahrtindustrie. Kapitän Sullenberger schrieb nach seiner spektakulären Landung im Hudson River: „Alles Wissen in der Luftfahrt, jede Regel, jede Prozedur, existiert, weil irgendjemand irgendwo abgestürzt ist.“ Jeder Absturz macht jeden zukünftigen Flug sicherer. Menschen sind das genaue Gegenteil der Luftfahrtindustrie. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie hätten vor einigen Jahren Aktien für 100 Euro pro Stück gekauft. Nun steht der Kurs bei 70 Euro. Was geht Ihnen durch den Kopf? Natürlich hoffen Sie, dass die Aktie sich schnell erholt. Oder Sie verfluchen das Management der Aktiengesellschaft. Oder, oder, oder …

Nur die wenigsten Menschen akzeptieren die Realität und analysieren ihren eigenen Flugschreiber. Vielleicht gibt es ja nachvollziehbare Gründe oder externe Einflüsse, die zu dem Ergebnis geführt haben. Effekte, die eventuell nur von kurzfristiger Dauer sind. Dann sollte man überlegen, die günstigeren Kurse zu nutzen und das Investment weiter auszubauen.

„Eine Aktie weiß nicht, dass man sie besitzt“, schreibt der legendäre Investor Warren Buffett. „Investoren haben all diese Gefühle in Bezug auf die Aktie. Sie erinnern sich, was Sie dafür bezahlt haben. Sie erinnern sich, wer Ihnen diesen Aktientipp gegeben hat – all diese kleinen Dinge. Und der Aktie ist es egal.“ Was Buffett über Aktien sagt, gilt für fast alles. Die Realität zu akzeptieren, wenn man sie mag, ist einfach. Man muss sie aber auch akzeptieren, wenn man sie nicht mag.

 

Fazit

An den Börsen gibt es Zeiträume, in denen scheinbar alles negativ ist und die man einfach akzeptieren muss. Wichtig ist, daraus die richtige Folgerung zu ziehen und die Strategie zu überprüfen. Vielleicht ist dann der scheinbar inaktivste Weg, seiner Aufteilung einfach treu zu bleiben, langfristig der rentabelste. Und auch in der Luftfahrt wird – trotz aller Erkenntnisse – nicht alles neu erfunden. Die Grundform eines Flugzeuges hat sich seit den ersten Flugversuchen der Menschheit nie grundlegend geändert – auch wenn sie noch nie einen 100%igen Schutz gegen unvorhersehbare Ereignisse bieten konnte.

Einen schönen ersten Advent wünscht Ihr Stansch-Team

 

Das könnte Sie auch interessieren

Frohe Weihnachten!

Das Weihnachtsfest rückt mit großen Schritten näher und wir machen an dieser Stelle, wie gewohnt,...

Verlängert bis 24.01.2025: 3% Zinsen p.a. auf neu eröffnete Tagesgeldkonten bei der FNZ Bank

Die FNZ Bank hat ihren Aktionszins von 3% bei einer Anlagedauer von 3 Monaten verlängert....

Herzlich Willkommen auf unserer neuen Homepage!

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsblogs, die Welt entwickelt sich rasant weiter – so verändern...

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie wertvolle Informationen.

*Pflichtfeld