Nach Bayern und Hessen steht in der kommenden Woche eine weitere Wahl an: In den USA wird am 06. November der Kongress gewählt. Die Abstimmung könnte auch Folgen für die Kapitalmärkte haben. Wir versuchen einmal, etwas in die Zukunft zu schauen:
Wer sich die Ergebnisse der zurückliegenden Kongresswahlen anschaut bemerkt, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass die Partei eines amtierenden US-Präsidenten bei den Zwischenwahlen Sitze verliert. Sollte sich der Trend auch dieses Jahr fortsetzen, gehen wir von einer positiven Entwicklung an den Märkten aus. Der Grund: Ein dann gespaltener Kongress würde bis ins Jahr der nächsten Präsidentschaftswahl 2020 keine nennenswerten Gesetzgebungen verabschieden. Bei einem Präsidenten wie Trump kann das recht hilfreich sein.
Ein weiteres – wenn auch etwas weniger wahrscheinliches – Szenario würde die Mehrheit der Demokraten darstellen. Eine totale Kontrolle gäbe den Demokraten die Macht, personelle Entscheidungen des Präsidenten zu blockieren. Außerdem erhöht sie die Chance, dass im Jahr 2020 ein demokratischer Kandidat ins Weiße Haus einzieht. Dieses Ergebnis würde wahrscheinlich zu einer stärkeren Schwankung an den US-Aktienmärkten führen, da die von Trump ins Leben gerufene Steuerreform für Unternehmen auf der Kippe stehen würde. Insgesamt muss man in diesem Szenario von einer mittelfristigen Abweichung vieler politischer Themen ausgehen.
Als drittes Szenario kommt dann auch noch die Mehrheit der Republikaner in Betracht. Wenn beide Kammern {der US-Kongress setzt sich aus Repräsentantenhaus und Senat zusammen} von den Republikanern kontrolliert werden, würden die Aktienmärkte dies zunächst positiv aufnehmen, denn es würde den Weg für weitere Steuersenkungen frei machen.
Auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die Wahl übrigens keine Auswirkung. Die Handelspolitik hat Donald Trump als US-Präsident allein in der Hand – egal wie der Kongress zusammengestellt ist. Aber auch hier scheint es am heutigen Freitag zu einer Annäherung zwischen den beiden Ländern zu kommen.
Wir bleiben bei unserer These, dass die Märkte deutlich ansteigen werden, wenn die negativen politischen Nachrichten verschwinden. Mit dem wahrscheinlichen Szenario, dass die Republikaner Sitze im Kongress verlieren, aber nicht von den Demokraten gesteuert werden, sollten die Märkte gut umgehen können. Wenn sich der Handelskonflikt dann auch noch legt, können wir uns durchaus einen positiven Verlauf zum Jahresende vorstellen. Langfristig ist es ohnehin egal, welche Partei gerade regiert oder die meisten Sitze im Kongress hält. In der Regel passen sich die Märkte an – das kann man historisch nachweisen.
Ein erholsames Wochenende wünscht
Ihr Stansch-Team