Zinswende!? Wo bleibst Du?

Ende 2013 entschied die amerikanische Notenbank FED, die monatlichen geldpolitischen Interventionen in die Märkte Stück für Stück zurückzufahren. Gut ein Jahr später konnten die anfänglichen Anleihenkäufe in Höhe von 85 Milliarden US-Dollar pro Monat komplett eingestellt werden. Beobachter sahen darin einen wichtigen Schritt zur  Rückkehr eines soliden Zinsniveaus.  

Da die wirtschaftlichen Daten in den USA ebenfalls einen positiven Beitrag lieferten, wurde 2015 entschieden, erstmals seit 10 Jahren die Zinsen wieder anzuheben. 2016 sowie 2017 konnte die FED mit weiteren Schritten das Zinsniveau nachhaltig erhöhen. Dies war auch für die Eurozone ein Beleg dafür, dass man durchaus einen Ausweg aus der Nullzinspolitik finden kann. Neben den steigenden Zinsen unternimmt die amerikanische Notenbank zudem den Versuch, die angehäuften Schulden sukzessive wieder abzubauen, um damit einen weiteren großen Schritt zur „Normalität“ zu schaffen.

Die Geschichten der Notenbanken sind die eine Seite. Für uns ist es jedoch viel interessanter zu beobachten, wie sich die Renditen für Anleihen an den Kapitalmärkten entwickeln. Wenn wir heute auf die Zinskurven von US-Staatsanleihen schauen sehen wir, dass bei einer kurzen Laufzeit die Zinsen tatsächlich sehr stark angestiegen sind – am langen Ende jedoch {bei Laufzeiten zwischen 8 und 10 Jahren} ist der Effekt vollkommen verpufft.

Wenn wir Ihnen jetzt noch sagen, dass Sie Anfang 2014 eine leicht höhere Rendite auf eine 9-10jährige Staatsanleihe erhalten hätten als im März 2018, bemerkt man schnell, dass sich die Zinsschritte für Anleger leider nicht auszahlen. Diese Entwicklung muss – gerade auch im Kontext mit der Europäischen Zentralbank – im Auge behalten werden. In den Medien wird viel über Zinsanstiege in Europa diskutiert und es wird erwartet, dass es im Jahr 2019 zu leichten Anhebungen kommt. Inwieweit sich die Erhöhungen dann auch für Anleger rechnen werden, bleibt mit Blick auf die US-Zinsentwicklung ein großes Fragezeichen. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass die kurzfristigen Zinsen an den Kapitalmärkten eigentlich keinerlei Relevanz für Anlageprodukte sowie für Finanzierungen haben. Maßgeblich sind immer die langfristigen Zinsen im Bereich von 10 Jahren.

Daher sind wir weiterhin der Überzeugung, dass wir auch in den kommenden Jahren nicht über eine Zinswende diskutieren werden, sondern lediglich über einen Zinsanstieg für kurzlaufende Staatsanleihen. Damit verliert die Aktie auch in Zukunft nicht an Attraktivität und wird von der „Anleihenseite“ wenig Gegenwind erwarten müssen. Wir bleiben daher bei unserer Meinung, dass es für Anleger – die auch bereit sind, im Zeitverlauf mit einem Teil ihres Vermögens stärkere Schwankungen in Kauf zu nehmen – sehr gute Renditen zu verdienen gibt. Wichtig ist dabei, dass sie konsequent auf  Qualitätsaktien setzen.

Ein Mix aus erstklassigen Aktien, soliden Unternehmensanleihen, Liquidität und einer Absicherung in Gold bleibt daher weiterhin die erste Wahl.

Investoren sollten sich über Folgendes im Klaren sein:

: Sie legen Ihr Geld für die Zukunft und damit langfristig zurück

: Konservative Sparprodukte bringen keinerlei Ertrag mehr

: Zinseszinsen haben ihre Stärke in diesem Umfeld nicht verloren – Ausschüttungen und Dividenden, die reinvestiert werden, führen zu noch besseren Ergebnissen

: Kursschwankungen sind nichts Ungewöhnliches und sollten daher auch keine Panik verursachen

: Durchgängig investiert zu sein ist wichtig, um nicht die besten Tage im Jahr, die oft nach Rückgängen folgen, zu verpassen.  

: Die Diversifikation muss auch in Zeiten,  in denen einige Anlagen eventuell nicht sinnvoll erscheinen, unbedingt beibehalten werden

Gern helfen wir Ihnen, Ihre Strategie umzusetzen und auch in allen Phasen beizubehalten.

Wir wünschen Ihnen ein sonniges Wochenende!

Ihr Stansch-Team

 

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