Die EZB hat die Chance vertan, einen Rückzug aus der Niedrigzinsphase vorzubereiten, geschweige denn einzuleiten. Deutlich wird die Ausweglosigkeit aus dem Dilemma – einige Länder würden höhere Zinsen locker verkraften, anderen wiederum könnte der Weg an die Kapitalmärkte damit verbaut werden. Aus Sicht der Wirtschaft sollten Zinserhöhungen ohne weiteres abgefedert werden können. Viele Unternehmen sind gar nicht auf niedrige Finanzierungskosten angewiesen, da Sie sich aus Eigenmitteln refinanzieren.
Enorme Geldmengen, die derzeit nicht verzinst oder sogar bei Banken mit Strafzinsen belastet werden, suchen sich zwangsläufig Alternativen. In diesem Kontext bieten Aktien noch immer ein deutlich günstigeres Chancen-Risiko-Verhältnis als andere Anlageklassen wie z.B. Immobilien. Hier ebbt die Nachfrage bereits ab. Allerdings steigt weiterhin das Angebot teurer Neubauten, was auf eine „Blasenbildung“ hindeutet. Aktienmärkte werden hingegen noch immer mit Vorsicht beäugt. Diese Skepsis ist ein ausgezeichneter Kontraindikator, der eher auf weiteres Steigerungspotenzial hindeutet.
In den letzten Wochen wurde die Geduld der Investoren auf die Probe gestellt. Wir halten aus vollster Überzeugung an unserer Strategie fest und vertrauen weiterhin einer breiten Depotstruktur. Diese ist in Zeiten wie diesen die einzig sinnvolle Option, um realistische Chancen auf Kaufkrafterhalt und Wertsteigerungen bei überschaubaren Kursschwankungen zu haben.
Ihnen ein schönes Wochenende!
Ihr Stansch-Team