Trotz zum Teil kräftiger Schwankungen gehört Gold in jedes gut diversifizierte Depot – ganz gleich, aus welchem Grund man Gold in sein Depot aufnimmt.
Es gibt zwei Gruppen von Goldkäufern: Die erste Gruppe kauft Gold als ultimative Währung. Sie sucht einen Schutz gegen die „Papiergeldinflation“ der Notenbanken. Gold, das aus diesem Grunde i.d.R. physisch erworben wird, könnte man auch als „Sicherheits“- oder „Absicherungsgold“ bezeichnen. Viel wichtiger als der Gegenwert in Euro oder US-Dollar ist diesen Anlegern die Funktion als langfristiger Wertspeicher. Ein solcher Investor lagert sein Gold an einem sicheren Ort. Zum Beispiel bei einer Bank in einem Land, das sich durch eine besondere Solidität auszeichnet, etwa der Schweiz. Im Idealfall verteilt er die Bestände auf verschiedene Lagerorte.
Der zweite Grund, Gold zu kaufen, ist spekulativer Natur. Investoren kaufen das Edelmetall in der Erwartung, es in nicht allzu ferner Zukunft zu höheren Preisen veräußern zu können. Es dient ihnen zur Portfoliooptimierung. Man kann es auch „Performance“- oder „Spekulationsgold“ nennen. Anders als das Sicherheitsgold wird es vom Eigentümer in der Regel nicht physisch gehalten, sondern vorzugsweise über börsengehandelte Goldinvestments.
Beide Motive sind völlig legitim und können durchaus gleichzeitig verfolgt werden. Das Absicherungsgold ist strategisch und steht nur in Ausnahmefällen zur Disposition. Spekulationsgold dagegen hat einen taktischen Charakter.
Grundsätzlich gilt: Je attraktiver die Erträge aus anderen Anlageklassen sind, desto unattraktiver ist das Edelmetall aus Sicht derer, die es als „Spekulationsgold“ betrachten. Aktien etwa profitieren als Sachwerte wie Gold von der Politik des billigen Geldes. Überdies bieten sie Investoren laufende Erträge in Form von Dividenden – ein gewichtiger Vorteil gegenüber dem Edelmetall.
Spätestens jedoch wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es keinen geregelten Ausweg aus der Politik des billigen Geldes mehr gibt, wird der strategische Grund für den Besitz von Gold, nämlich die Vermögenssicherung, wieder in den Vordergrund rücken. Investoren tun deshalb gut daran, einen Teil ihres Vermögens als „Absicherungsgold“ zu halten.
Der irische Dramatiker George Bernard Shaw hat gesagt, ein Investor habe die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität von Gold und der Ehrlichkeit und Intelligenz der Regierungsmitglieder. „Und mit allem notwendigen Respekt für diese Gentlemen, ich rate Ihnen, solange das kapitalistische System währt, entscheiden Sie sich für Gold“.
In diesem Sinne – ein schönes Wochenende.
Ihr Stansch-Team