Eigentlich war es ja schon entschieden – Hillary Clinton lag im Kampf um das Weiße Haus klar in Führung und Donald Trump stellte sich mit seinen Aussagen immer mehr ins Abseits. Aber auch nur eigentlich … Wie bereits beim Brexit-Votum in diesem Jahr gesehen, kann sich auf den letzten Metern noch einmal alles ändern.
Daher beschäftigen wir uns heute mit der Frage: Was passiert eigentlich mit den Finanzmärkten, wenn Donald Trump US-Präsident wird?
Was wir momentan beobachten können, ist die Unsicherheit. Die Märkte zeigten sich beruhigt, als sich ein klarer Sieg von Frau Clinton andeutete. Im Umkehrschluss sehen wir jetzt eben eine Beunruhigung, bei der jedes Umfrageergebnis eingepreist und bewertet wird – egal wie repräsentativ dies auch sein mag. Insgesamt geht man aber weiterhin davon aus, dass Hillary Clinton das Rennen macht.
Zurück zu unserer Frage …
Sollte es nun doch Donald Trump werden, wird es sehr wahrscheinlich zu einer kurzfristigen Korrektur an den Märkten kommen. Zu erwarten sind ähnliche Auswirkungen wie beim Brexit-Votum. Damals hatten wir empfohlen, keine Panikverkäufe vorzunehmen, da aus unsere Sicht schon sehr kurzfristig eine Umkehrbewegung stattfinden wird. So kam es dann auch – bereits nach 3 Tagen gingen die Märkte wieder nach oben. Des Weiteren wird die US-Notenbank FED von ihren geplanten Zinserhöhungen wieder Abstand nehmen müssen. Die Vorstellungen von Donald Trump lassen sich halt nur mit billigem Geld realisieren – selbst wenn der gute Wille der Notenbank noch da ist.
So können wir uns gut vorstellen, dass wir in den kommenden 10 Jahren ein noch massiveres Eingreifen der Staaten erleben. Dafür müssten die Notenbanken und die Politik gemeinsame Sache machen. So würde die Politik Kredite aufnehmen, um die Nachfrage in allen Bereichen anzukurbeln und die Notenbanken müssen sicherstellen, dass die Refinanzierung weiterhin günstig bleibt {niedrige Zinsen} und die Inflation ansteigt. In diesem Szenario halten wir im Jahr 2026 eine Inflationsrate von 3,5 Prozent und ein Realwachstum von 3,5 Prozent für möglich. Die Unternehmensgewinne würden steigen, der Staat freut sich über die Steuereinnahmen und ein Präsident Trump würde Wachstumserfolge unter seiner Regierung vermelden können. Die Zeche muss später gezahlt werden und natürlich erst, wenn die Amtszeit vorbei ist. Und am meisten werden die sicherheitsorientierten Zinsanleger dafür zahlen müssen!
Kurzum: Auch eine Regierung unter Donald Trump würde keine Änderungen an unserer langfristigen Anlageempfehlung zur Folge haben. Wer einen signifikanten Anteil seines Vermögens in Qualitätsaktien investiert und auch gute Unternehmensanleihen sowie Gold berücksichtigt, ist in jedem denkbaren Szenario gut aufgestellt. Gibt es zudem noch eine schuldenfreie selbstgenutzte Immobilie und etwas Liquidität {für unvorhersehbare Reparaturen am Haus oder antizyklische Nachkäufe im Depot}, kann man den Wahlkampf in den USA etwas gelassener verfolgen.
Ihr Stansch-Team