Der Brexit und die Fußball-EM

Am 23 Juni ist es soweit. Die Briten stimmen über den Austritt oder Verbleib in der Europäischen Union ab. Das Ergebnis ist offen. Derzeit liegen die EU-Befürworter leicht vorn – das kann sich aber von Tag zu Tag ändern.

Jetzt haben Untersuchungen ergeben, dass der Ausgang der Brexit-Abstimmung auch durchaus von dem Abschneiden der Engländer, Waliser und Nordiren bei der Fußball-EM in Frankreich abhängt. Die Vorrunde endet einen Tag vor dem Votum und sollten bis dahin die Ergebnisse der genannten Mannschaften weitestgehend gut ausfallen, könnte das auch zu einer gewissen „Jubelstimmung“ in den Ländern führen. Ergo: Kommen zumindest die Engländer ins Achtelfinale, bleiben die Briten in der Europäischen Union.

Die Briten sind ja bekannt für ihre {zum Teil skurrilen} Wetten. Bei uns überwiegt eine gewisse Skepsis, ob am 22.06.2016 der Ausgang des Votums bereits feststeht, wenn die Ergebnisse der Vorrunde erfreulich waren. Historisch gesehen ist es wahrscheinlich auch nicht sinnvoll, auf ein gutes Abschneiden der o.g. Teams bei einer EM zu hoffen. Schließlich hat keine der britischen Mannschaften je die Trophäe gewonnen.

Daher sollten wir nicht versuchen den Brexit-Ausgang vorherzusagen, sondern uns vielmehr fragen, was ein Austritt für Folgen hätte.

Der Internationale Währungsfonds sieht in einem möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU eine „erhebliche Bedrohung der globalen wirtschaftlichen Stabilität.“ Ein solcher Schritt hätte wahrscheinlich langwierige Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über die Neuordnung der Beziehungen zur Folge, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Märkte. Die entstandene Unsicherheit über die Zukunft sorgt für erhöhte Schwankungen an den Kapitalmärkten.

Übrigens wird sich in Großbritannien einen Tag nach dem Votum – sofern es zu einem Austritt kommt – nicht schlagartig alles ändern. Erst nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren werden die EU-Privilegien wegfallen. Das schafft Raum für Verhandlungen, an deren Ende auch sehr viel moderatere Lösungen stehen könnten. Dies zeigt ein Blick auf die Regelungen mit Norwegen, das zwar kein EU-Mitglied ist, wohl aber dem Europäischen Wirtschaftsraum {EWR} angehört. Großbritannien bliebe Teil des europäischen Binnenmarktes, weite Bereiche des EU-Rechts wären nach wie vor verbindlich, und auch die Personenfreizügigkeit würde bestehen bleiben.

Die langfristigen wirtschaftlichen Folgen können daher auch deutlich geringer ausfallen, als sie z.B. vom Internationalen Währungsfonds momentan beschrieben werden. Hier steckt natürlich auch die Absicht dahinter, die Briten zu einem EU-Verbleib zu überreden.

Mit Näherrücken des Abstimmungstermins müssen Anleger mit einer erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten rechnen. Jede Meldung wird von den Börsen aufgesaugt und entsprechend in den Kursen eingepreist. Sollte sich die Stimmung  in Richtung Austritt drehen, wird das mit Sicherheit das Britische Pfund weiter schwächen.

Am Ende können wir das Ergebnis nicht beeinflussen – ein gutes Fondsmanagement kann sich aber darauf einstellen und von zum Teil heftigen Änderungen {wie z.B. bei den Währungen} auch durchaus profitieren.

Vielleicht regeln es ja am Ende doch Wayne Rooney und seine Jungs. Ein mögliches Aufeinandertreffen mit der Deutschen Nationalmannschaft liegt auf jeden Fall nach der Brexit-Abstimmung. Bis dahin wünschen wir den Engländern viel Erfolg!

Viele Grüße und einen schönen EM-Start wünscht

Ihr Stansch-Team

 

Das könnte Sie auch interessieren

Frohe Weihnachten!

Das Weihnachtsfest rückt mit großen Schritten näher und wir machen an dieser Stelle, wie gewohnt,...

Verlängert bis 24.01.2025: 3% Zinsen p.a. auf neu eröffnete Tagesgeldkonten bei der FNZ Bank

Die FNZ Bank hat ihren Aktionszins von 3% bei einer Anlagedauer von 3 Monaten verlängert....

Herzlich Willkommen auf unserer neuen Homepage!

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsblogs, die Welt entwickelt sich rasant weiter – so verändern...

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie wertvolle Informationen.

*Pflichtfeld